Stück für Stück komme ich aus meiner schönen, unschuldigen Blase heraus, realisiere, was meine Handlungen für versteckte Auswirkungen haben.
Ich sitze auf dem Schiff, auf dem Rio Napo, sehe Stützpunkte der Petroleros und denke mir so, die sind doch solche Arschlöcher. Gleichzeitig halte ich aber eine Plastikflasche in der Hand und bin sozusagen ihr indirekter Arbeitgeber.
Ich gehe in den Supermarkt, kaufe mir eine Tafel Schokolade und dafür wurden Familien beim Kakaohandel wahrscheinlich ziemlich über den Tisch gezogen, arbeiten für kein Geld. Ich gehe in einen Kleiderladen, kaufe mir ein T-shirt, was wahrscheinlich ein 12 jähriges Mädchen während ihrem 16 Studen Tag genäht hat.
Warum in alles in der Welt ist es so einfach, nein nicht einfach, fast unumgänglich Kinderarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen, umweltschädliche Handlungen zu unterstützten?
Ich möchte doch nur eine Tafel Schokolade oder ein T-shirt und werde indirekt der Arbeitgeber von Kinderarbeit und schlechten Arbeitsbedingungen. Klar, nun kommen langsam fair trade Lebensmittel, Kleider, Kosmetik auf, aber diese sind auch nicht überall erhältlich und wenn dann übers Internet, was wiederum Versand, Transport bedeutet, was die Umwelt wieder belastet.
Als ich in der Schweiz lebte, wusste ich natürlich auch schon von den Dingen, aber es war so weit weg, ich hatte keine Ölfirmen direkt vor meiner Nase, ich habe in meiner schönen, unschuldigen Blase in der Schweiz gelebt und mich nicht wirklich verantwortlich für diese Dinge gefühlt, obwohl ich mich durch jeden Einfach von Plastikflaschen, H&M T-shirts, Lindt Schokolade zu ihrem Arbeitgeber mache.
In stelle keine Kinder an, ich mache die Umwelt nicht kaputt und trotzdem beteilige ich mich daran. Diese Erkenntnis tut weh und nervt, weil wenn man sie einmal hatte, dann hat man sie, fertig unschuldige Blase.
Fazit: Es ist so einfach Dinge zu unterstützten die man nie direkt aus eigener Hand machen würde, einfach weil uns die Produkte nachgeworfen werden. Es ist so viel einfacher an sie heranzukommen und viel schwieriger an ihnen vorbeizukommen.
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